Alternative zu PFAS von Empa

27.06.2024

PFAS (Poly- und Perfluoralkylverbindungen) wurden seit den 1970er-Jahren für eine Reihe an Anwendungsgebieten in verschiedenen Branchen eingesetzt, da sie wasser-, aber auch ölabweisend sein können. Man kennt sie vom Haushalt (Bratpfannen) oder auch bei technischen Textilien (Funktions- und Sicherheitsbekleidung, Medizinprodukte, zur Imprägnierung). Wegen ihrer schlechten Abbaubarkeit und durch die gesundheitsschädliche Anreicherung im Menschen und in der Umwelt werden sie auch als «Ewigkeitschemikalien» bezeichnet. Einige von ihnen sind auch mittlerweile verboten.

Titel PFAS Alternative

Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) entwickeln aktuell im Rahmen einer Projektförderung von Innosuisse gemeinsam mit Schweizer Textilunternehmen Alternativen zu PFAS, um wasserabweisende Fasern zu erzeugen. Dazu setzen sie hochvernetzte Siloxane ein. Diese werden mit einem reaktiven Gas zerstäubt und aktiviert. Die Siloxane behalten dadurch ihre funktionalen Eigenschaften und umschließen die Textilfasern mit einer 30 nm feinen wasserabweisenden Hülle. Dadurch werden zur Funktionalisierung alle Faserwindungen erreicht, was bei nass-chemischen Verfahren nicht unbedingt der Fall ist. Die Fäden können dann zu Kleidung oder wasserabweisenden technischen Textilien verarbeitet werden. In ersten Tests absorbierten die Fasern weniger Wasser, trockneten schneller und verhielten sich auch bei Dehnung wie z.B. durch Waschen noch wasserabweisend. 

Als nächster Schritt soll das Verfahren skaliert werden. Die Schweizer Textilunternehmen Lothos KLG, beag Bäumlin, Ernst KG und AG Cilander sind an diesem Projekt schon beteiligt und man geht von großem Wirtschaftspotential aus.

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