Die Energieversorgung verändert sich in nahezu allen Ländern Europas rasant. Erneuerbare Energien verdrängen zunehmend konventionelle Kraftwerke. In Deutschland sollen insbesondere Wind und Sonne den Strom ersetzen, der bislang vor allem in Kernkraft- und Kohlekraftwerken erzeugt wurde. Speicher und Gaskraftwerke sollen die aufgrund der Sonneneinstrahlung und Windverhältnisse fluktuierende Ökostromproduktion ausgleichen.
Die Energiewende ist eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen erfordert. Die größte Herausforderung liegt in der möglichst konfliktfreien Lösung des energiewirtschaftlichen Zieldreiecks Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit. So ist die Energiewende mit großen Chancen, aber auch mit beträchtlichen Risiken verbunden. Unter anderem ist der Weg in unsere Energiezukunft eng mit Investitionsentscheidungen der Wirtschaft verknüpft.
Wie wird sich das Stromversorgungssystem entwickeln?
Darüber gibt es unterschiedlichste Meinungen. Gesamtbetrachtungen des Energiesystems ermöglichen, verschiedene Szenarien und deren voraussichtliche Vor- und Nachteile sowie deren Umsetzungschancen abzubilden. Das Schlagwort „Systemanalyse“ steht für Planungshilfen, mit der Politik und Energiewirtschaft in die Zukunft schauen wollen. Der Cluster Energietechnik hat sich dieses Themas bereits frühzeitig angenommen. Seit 2012 entwickelt er gemeinsam mit renommierten Partnern Modelle zur Beschreibung der Wechselwirkungen unterschiedlicher Technologien zur Erzeugung, Verteilung und Speicherung von elektrischem Strom unter den Rahmenbedingungen der Energiewende.
In den Phasen 1 und 2 der Energiesystemanalyse entstanden zwischen 2012 und 2016 Rechenmodelle für Bayern und die Bundesrepublik. In der 3. Phase arbeiten Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg seit 2016 interdisziplinär an einer Energiesystemanalyse für Deutschland und seine angrenzenden Länder. Das Kürzel KOSiNeK steht für „Kombinierte Optimierung, Simulation und Netzanalyse des elektrischen Energiesystems Deutschlands im europäischen Kontext“. Beteiligt sind drei Lehrstühle der FAU mit verschiedenen Zuständigkeitsbereichen:
- Netzanalyse: Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme
- Optimierung: Lehrstuhl für Wirtschaftsmathematik
- Simulation: Lehrstuhl Informatik 7 für Rechnernetze und Kommunikationssysteme
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Der Cluster Energietechnik übernimmt im Rahmen des Projektes die Öffentlichkeitsarbeit und koordiniert den Beirat mit Vertretern aus Industriefirmen, Stromnetzbetreibern, Versorgern und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Finanziert wird das Projekt KOSiNeK bis 2019 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Abschlussbericht Energiesystemanalyse Phase 3
Das Projekt "Kombinierte Optimierung, Simulation und Netzanalyse des elektrischen Energiesystems im europäischen Kontext" (KOSiNeK) wurde 2020 abgeschlossen. Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie in den Projektnews Energiesystemanalyse-Abschlussbericht Phase 3 (6-Seitiges PDF, 3 MB)
Ergebnisberichte der beteiligten FAU-Lehrstühle zum Projekt "Energiesystemanalyse Phase 3 KOSiNeK"