Großprojekt smood® beschäftigt sich mit der Zukunft der energetischen Sanierung

01.02.2023

Fraunhofer-Gesellschaft

Im Großprojekt »smood® – smart neighborhood« arbeiteten in den vergangenen Jahren unter wissenschaftlicher Beteiligung von Fraunhofer 16 Unternehmen, vier Forschungseinrichtungen und ein Verein an der Zukunft der energetischen Sanierung.

Vom digitalisierten Planungsprozess über neuartige Quartiersspeicher für Strom und Wärme bis hin zur intelligenten Steuerungs- und Betriebsführungslösung sollen Bestandsquartiere fit gemacht werden für die Energiewende – und Mieter dadurch kostengünstiger wohnen.

Die Kosten für Strom, Gas und andere fossile Brennstoffe sind in den letzten Monaten massiv gestiegen. Doch nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen steht die Energieversorgung in Deutschland und Europa vor großen Herausforderungen. Gebäuden kommt dabei im gesellschaftlichen Gesamtkontext eine zentrale Bedeutung zu: Das Einsparpotenzial hinsichtlich des Energieverbrauchs liegt hier je nach Sanierungsstand und Sanierungstiefe bei bis zu 40 Prozent.

Energieeffiziente Bestandsquartiere: Gut für Umwelt und Gesellschaft

Vor diesem Hintergrund hat smood® – smart neighborhood seit 2019 die systemische Wertschöpfung bei der Sanierung von Bestandsquartieren in den Blick genommen. Das Projekt ist ein sogenannter »Innovativer regionaler Wachstumskern«, ein regionales Bündnis aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Ostdeutschland, die über eine gemeinsame Technologieplattform in ihrer Region verfügen und wesentliche Alleinstellungsmerkmale in ihrem Kompetenzbereich aufweisen. Wachstumskerne wurden bis 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Erfolgskriterium ist für smood® neben ökologischen Aspekten vor allem die Wirtschaftlichkeit: Mit einer durchdachten Mischung von innovativen Energiebereitstellungs- und Steuerungstechnologien mit geeigneten integrierten Bestandstechnologien soll letztendlich der Warmmietenanteil gesenkt werden. Dies soll erreicht werden, indem sich die Quartiere zu einem großen Teil energetisch selbst versorgen und ihren Bewohnern Strom und Wärme kostengünstig zur Verfügung stellen. »Ein wichtiges Ziel des gesamten Wachstumskerns ist es, sogenannten Segregationseffekten – also, dass wirtschaftliche schwächere Familien sich bestimmte Wohngegenden nicht mehr leisten können – entgegenzuwirken«, so Prof. Peter Bretschneider, Direktor des Institutsteils Angewandte Systemtechnik AST des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB und wissenschaftlicher Bündnissprecher von smood®.

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